Geplant war ein verlängertes Wochenende von Clemens in den Vogesen. Daraufhin wurde der Pfälzer Wald als Anreise hinzu geplant.
Die bei mir anstehende Fahrlehrer Weiterbildung fand zufällig im direkten Anschluss an die Vogesen in den Dolomiten statt.
Schon war diese Tour geboren.
 Passo San Pellegrino, 1.918 Meter
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Samstag 27.04.2019
Die Vorbereitungen wurden einen Tag vor Abfahrt abgeschlossen. Die Vignette Motorrad-Maut 10 Tage für Österreich geklebt und Startkilometer dokumentiert. Verbandskasten bereitgelegt, Gurte
am Topcaseträger befestigt und Befestigung für den Tankrucksack montiert. Jetzt noch die Koffer packen und dann steht der morgigen, pünktlichen Abfahrt nichts mehr im Wege.
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1.Tag Sonntag 28.04.2019
Ein richtig guter Start in die Tour. Morgens noch Regen zu Hause, war es dann pünktlich zur Abfahrt trocken. Die Anreise hatte 3-4 Mal Regentropfen aus kleinen Wolken für uns bereit und einen
kurzen Hagelschauer mit 2 mm Körnern. Eine Pause zum Beine vertreten und dann in Butzbach der obligatorische Tankstopp und Besuch vom Bäcker Mack. Hier verfehlte
uns Norman, aber wir wussten nicht das er auch hierher kommen wollte.
Kurz vor dem nächsten Ziel meinte mein Navi mal schnell 5500 km auf die Tour addieren zu müssen und meinte ich solle zur A5 fahren. Dort war ich aber. Die Tour neu eingeladen und alles war wieder gut.
In Ladenburg angekommen gingen wir ein wenig zum Beine vertreten an den Neckar. Als Norman kurz danach eintraf besuchten wir gemeinsam das Benz Museum. Ein kleines, aber feines Museum, welches mit viel Liebe und
Sorgfalt gepflegt wird.
Als es dann Zeit für die letzten 55 km wurde, fuhren wir zum Zielort. Am Hotel angekommen wurde eingecheckt und die Zimmer bezogen. Duschen und Umziehen, damit wir in den Ort gehen können. Ein netter
Ort mit einer wirklich großen Festung. Das erste Mal, dass wir Zeit gefunden haben, uns Germersheim anzusehen. Während der Stadtbesichtigung suchten wir uns ein Restaurant für unser Abendessen.
Nach einem leckeren Abendessen gingen wir gemütlich zum Hotel zurück. Norman steuerte sein Zimmer direkt an und Manuela und Jens testeten noch einige lokale Köstlichkeiten an der Hotelbar. Der Abend
wurde dann aber ebenfalls bald beendet. Irgendwie waren alle kaputt. Das lag bestimmt an der geballten "frischen Luft".
Tiefsttemperatur |
8,5 Grad |
Höchsttemperatur |
14,0 Grad |
Tagesfahrleistung |
465 km |
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2.Tag Montag 29.04.2019
Der erste Weg führte uns heute zur Reichsburg Trifels. Gesehen hatte ich sie schon öfters, aber besucht hatte ich sie noch nie. Eine schöne Anfahrt mit kleinen Überraschungen erwartete uns. Da kamen
Kurven plötzlich um die Ecke, die keiner vorher gesehen hatte. Steigungen von 13 % waren auch nicht ohne, also hält man dort an um den Fotoakku zu wechseln. Am Parkplatz angekommen wurden die Motorräder
abgestellt und es sollte ein kleiner Fußweg zur Burg folgen.
Ein freundliches Hinweisschild - 20 Minuten - auch für uns? Ein wenig länger haben wir schon benötigt, aber es hielt sich in Grenzen. Es war jedenfalls ein interessanter Aufstieg mit einigen witzigen Dingen
unterwegs. Zum Beispiel eine Tür mit einem Schloss, aber kein Zaun oder sonstiges drumherum. Also einfach neben der Tür weiter gehen. Den Sinn haben wir nicht verstanden.
Nachdem wir das "Bergziegendiplom" erfolgreich abgelegt hatten, waren wir endlich am Ziel. Die Reichsburg Trifels. Tolle und imposante Anlage oben auf dem Fels. Wir erkundeten jeder nach Lust und Laune die
Außenanlagen und natürlich auch den Innenbereich. Norman machte eine gute Figur als Wachhabender.
Es gab viele interessante Dinge zu sehen und jede Menge Treppenhäuser mit geraden oder runden Treppen. Diese waren teilweise sehr ausgetreten, aber immer noch stabil. Bei dem riesigen Kronleuchter gefielen uns die
vielen Kerzen. "Mach doch mal schnell Licht an" - heute kaum vorstellbar, das Leben damals.
Von der Reichsburg Trifels aus gab es erst einmal eine kleine Rundfahrt, denn die geplante Tour wurde durch eine Streckensperrung behindert. Eine Alternative sollte sich als hervorragend herausstellen. Die deutsche
Weinstraße ist doch ein Traum. Hier fuhren wir Wege, die kaum zu Beschreiben sind. Ziel der Etappe war dann Bad Dürkheim.
Das Gradierwerk war hier das erste Ziel. Eigentlich hatten wir gedacht das wir so etwas schon kennen, aber dieses war das bisher größte Gradierwerk. Geschätzt auf gute 300 Meter, sollten wir später
lernen dass es 333,33 Meter sind. Kaum vorstellbar, aber einmal komplett abgelaufen. Echt salzig das Wasser...
Vom Gradierwerk aus schnell wenige Meter zur Whisky Destille "Saillt Mòr" gegangen. Dort spontan eine Probierrunde bekommen. Dies bedeutete für Norman und mich "riechen" und das Probieren
übernahm Manuela. Das hatte schon ein wenig von Folter. Nach ein paar Proben für zu Hause ging es dann zurück zum Hotel, wo schon Dirk und Bianca auf uns warteten. Den Abend ließen wir gemütlich
beim Italiener ausklingen.
Tiefsttemperatur |
7,5 Grad |
Höchsttemperatur |
14,0 Grad |
Tagesfahrleistung |
173 km |
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3.Tag Dienstag 30.04.2019
Nachts Regen und tagsüber schönes Wetter, so hatten wir uns das gewünscht. Heute klappte es hervorragend. Noch recht kühl zum Start, wurde es schnell immer besser. Heute sollte es kreuz und quer durch
den Pfälzer Wald gehen. Dabei viele Strecken, die für Motorräder an Wochenenden und Feiertagen gesperrt sind.
Heute mussten wir die Umleitung fahren, die wir am Vortag so elegant geändert hatten. Es wurden viele Kilometer Umweg aufgrund einer einzigen gesperrten Straße. Bei der ersten Pause fanden wir eine kleine Bäckerei
mit freundlicher Bedienung und excellentem Service. Wie gut diesen Laden angefahren zu sein, denn es folgten viele Kilometer ohne Restaurants, oder ohne heutige
Öffnungszeiten. Trotzdem brachte es keinen Unmut in die Gruppe, denn die Strecken waren ein Traum.
Am anderen Ende der Streckensperrung angekommen, konnte wir dann mit mehr als einer Stunde verspätung die Tour fortsetzen. Es kam sehr bald die Totenkopfstraße und die Auffahrt zum Parkplatz Bergstation Kalmit. Hier
gab es nur einen Fotostopp, denn das Kalmithaus hatte ebenfalls Ruhetag. Auf der Weiterfahrt plötzlich ein Holztransporter vor uns, so dass wir eine Runde über den Parkplatz der ebenfalls geschlossenen
Totenkopfhütte machten.
Wir fuhren weiter durch kleine und kleinste Streckenabschnitte im Pfälzer Wald und begingen einen einzigen Fehler. Nichts war offen außer der Motorradtreff am Johanniskreuz. Selten so schlecht behandelt und
abgezockt worden. Das war unser erster und auch letzter Besuch dort. Hier beschlossen wir, langsam die Heimreise anzutreten um noch ein wenig für den folgenden Feiertag einzukaufen und wieder vollzutanken.
Es wurden diverse Proviantboxen gefüllt und auch einige Kleidungsstücke erworben. Ich machte derweil einen kleinen Spaziergang um das Stadttor anzusehen um dann nach dem Tanken ebenfalls zum Hotel zurück zu
fahren. Hier gab es einen netten Abend zum Ausklang. Allerdings wurde es leicht kühl, nachdem die Sonne verschwand.
Tiefsttemperatur |
7,5 Grad |
Höchsttemperatur |
19,0 Grad |
Tagesfahrleistung |
264 km |
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4.Tag Mittwoch 01.05.2019
Heute der Tag der Abreise in Germersheim. Jeder nahm sich etwas für ein Picknick mit und die Motorräder wurden in Ruhe beladen. Danach ging es in aller
Ruhe los. Zuerst einmal eine schnelle Etappe auf der immer vollen B10, bevor wir endlich auf kleine Straßen abbiegen konnten. In einem Ort begegnete uns eine
Oldtimer Rallye. Wir erhielten viel Dank, dass wir die Gruppe komplett passieren ließen, aber dadurch hatten wir einen guten Blick auf die Schätzchen.
Nach der guten Tat fuhren wir noch ein wenig, bis wir ein einladendes Lokal für die erste Pause fangen. Hier war schon einiges los am frühen Morgen und
wir schauten uns das Treiben an. Nachdem dann die Zeit für die Weiterfahrt gekommen war, ging es weiter Richtung Frankreich. Der letzte Ort in Deutschland
war Schweix.
Die nächste größere Stadt in Frankreich war Bitche (Bitsch) mit der imposanten Zitadelle. Leider ist sie so groß, dass sie nicht wirklich
vernünftig auf ein Foto passt. Danach kamen wunderbare Straßen durch die Nord-Vogesen mit größtenteils hervorragendem Straßenbelag.
In einem Waldstück stand dann ein Reh vor uns, ergriff aber die Flucht. Vorsichtig schaute ich, aber es war wohl ein Einzelgänger. Danach kamen wir durch
einen Ort mit geöffneten Lokalen, wo sich anscheinend alle Bewohner der Vogesen befanden. Wir machten danach in einem Waldstück unser Picknick.
An einem weiteren Stopp wurden wir freundlich angesprochen. Die Dorfjugend verdiente sich einen Euro mit Fahrzeugwäschen dazu. Eine lustige Idee. Freundlich, aber
nicht aufdringlich, dafür teilweise sehr nass. Wir beobachteten ein wenig das Treiben bevor wir die letzten Kilometer unter die Räder nahmen.
Am Nachmittag waren wir dann am Ziel. Es wurden viele nette Gespräche geführt, jede Menge Tiere begrüßt und natürlich auch die neuen Gesichter
integriert. Sehr schnell wurde es eine illustre Runde, die den krönenden Abschluss in einem hervorragenden Abendessen fand. Die Nachtruhe kam dann sehr schnell, denn
eine gewisse Geschafftheit stellte sich ein.
Tiefsttemperatur |
15,0 Grad |
Höchsttemperatur |
20,0 Grad |
Tagesfahrleistung |
252 km |
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5.Tag Donnerstag 02.05.2019
Unser erster Tag in den Vogesen zum Touren. Aufgrund von nur 14 Motorrädern, beschloss Clemens, dass wir in einer Gruppe fahren. Es war ein
netter Anblick, wie wir die Berge rauf und runter fuhren. Die Aussichten nach rechts oder links waren einfach wunderbar.
Je höher wir kamen, desto mehr Schnee lag noch. Wir fuhren durch diverse Skigebiete und die sind hier reichlich vorhanden. Der nächste Stopp
war am "Le Hohneck" auf 1363 Meter Höhe. Eine tolle Sicht über die Vogesen. Von hier aus führte uns der Weg zu der ersten
Auberge.
Hier wurden einige Leckereien geordert und alle konnten die hier produzierten Köstlichkeiten testen. Was für ein Genuss. Selbst die Butter war
selbst gemacht und hatte einen entsprechenden Geschmack. Dirk wollte ganz mutig den ersten Käse probieren, der so lecker aussah, aber leider
erschwischte er die gerade beschriebene Butter. Dies sorgte für viel Spaß in der Gruppe. Trotzdem testete er den Käse noch und er war
positiv Überrascht.
Nach diesen Köstlichkeiten fuhren wir wieder eine nette Etappe die Berge rauf und wieder runter. Dann gab es einen Tankstopp, da Clemens das
Motorrad von Sylvia fuhr. Ein 10 Liter Tank ist irgendwann einmal leer. Viele Andere tankten auch aus Mitleid und so kam es, dass zwei Mitfahrer
bei der Weiterfahrt abrissen. Manuela und ich fingen die beiden ein, denn wir hatten die Touren auf dem Navi. So kamen dann doch alle an der
nächsten Auberge an, auch wenn die letzten Meter nicht danach aussahen, dass hier ein Lokal zu erwarten wäre.
Für alle Bedürfnisse gab es hier etwas. Die Entsorgung war genauso gut organisiert, wie die Versorgung. Diverse Köstlichkeiten aus
der Region, die ohne Alkohol für Fahrer und mit Alkohol für Sozias gereicht wurden. Der Aufenthalt wurde noch angenehmer, da es draußen
ein klein wenig feucht war. Nach dem Genuss der regionalen Köstlichkeiten begann der Heimweg. Eine Baustelle führte uns durch ein Wohngebiet
mit einer fast nicht fahrbaren Kehre bergauf, die aber Jeder auf seine eigene Art meisterte.
Die Rückfahrt war dann Unspektakulär und jeder machte noch was er für Richtig hielt. Manuela blieb schon einmal im Hotel, während
Jens mit Dirk und Norman tanken wollte. Das wir uns auf dem Weg zur Tankstelle noch einmal begegneten sorgte für einige Lacher hinterher. Trotz
Verwirrung trafen wir uns dann an der Tanke wieder und gleich nebenan gab es einen Supermarkt für Getränke und andere Leckereien. Am Hotel
angekommen, wurden die Motorräder geparkt, das "Ankommbier" getrunken und später der Abend bei einem wieder sehr leckeren Essen ausklingen gelassen.
Tiefsttemperatur |
8,5 Grad |
Höchsttemperatur |
18,0 Grad |
Tagesfahrleistung |
259 km |
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6.Tag Freitag 03.05.2019
Die heutige Tour startete etwas später, aufgrund leichter Luftfeuchte. Drei Personen reisten heute auch schon ab. Somit gingen nur noch 13 Motorräder
an den Start. Bis zum Start besuchten wir noch schnell eine kleine Seifenproduktion.
Unser Tourguide startete zuerst in die falsche Richtung, aber unter Applaus kam er dann auf die korrekte Richtung zurück. Der Weg führte uns zuerst
durch unseren Ort Sainte-Marie-aux-Mines bis wir in die Berge abbiegen konnten. Es waren wieder herrlich kleine Straßen mit einem griffigen Belag. Alle Fahrer
und Fahrerinnen gaben ihr Bestes und die Franzosen waren freundlich, rissen sie doch unsere Gruppe nicht auseinander.
Der erste Stopp war zum Auffüllen des Kaffeespiegels. Wir wurden freundlich von den Hunden begrüßt und diese untersuchten unser Motorrad. In dem
Lokal gab es reichlich zu erzählen und diverse Scherze wurden gemacht. Danach kam die mittlere Etappe für den heutigen Tag.
Diese Etappe hatte für mich eine Überraschung parat. Kamen wir doch eine Straße mit neu gemachten Teilstücken, rutschte in einer Linkskurve mein
Hinterrad so deutlich, dass mein Kopf mir schon die Waagerechte signalisierte. Wie auch immer, wir blieben senkrecht, aber die folgenden Kurven waren nicht mehr
flüssig. Außerdem vermied ich den neuen Asphalt, warum auch immer. Nachdem sich das Adrenalin beruhigt hatte, verloren wir bei einem versuchten
Zwischenstopp unseren Horst. Wir verabredeten uns am nächsten Treffpunkt, wo er zu uns zurück stiess.
Bevor das Lokal getroffen wurde, versuchten sich einige mit einer Mini-Stadtrundfahrt, teilweise in entgegengesetzter Fahrtrichtung. Es gab viel Spass und Aufsehen
im Ort, aber alle kamen am Lokal an. Dort wurde der Vorrat an Rharbarbertarte vernichtet und auch eine Schokomousse musste daran glauben. Horst fand uns wieder und
es wurde gefachsimpelt, weshalb er den folgenden Pass jetzt ein zweites Mal fahren durfte.
Die letzte Tagesetappe führte uns zurück nach Sainte-Marie-aux-Mines über den Col des Sainte Marie mit dem 10 % Gefälle. Im Ort bog die Reisegruppe
komplett Richtung Tankstelle ab. Jeder nahm sich die Tankstelle seiner Wahl und schaute sich noch etwas an. Manuela wollte noch einmal zu der kleinen Kirche gegenüber
der Seifenproduktion. Danach fuhren auch wir zum Hotel zurück.
Am Hotel angekommen gab es ein "Ankommbier" und wir freuten uns das es erst jetzt wieder regnete. Der Abend wurde wieder mit einem hervorragenden Essen abgeschlossen
und es gab viele interessante Gespräche. Als dann die allgemeine Bettruhe eingeläutet werden sollte, war Nelli der Meinung das "Tier" auf dem Stuhl
töten zu müssen. Was für ein Spass für uns und den Hund. Nur Frauchen Sabine fand es nicht ganz so lustig und rettete das Sitzkissen vor der drohenden
Zerstörung.
Tiefsttemperatur |
5,5 Grad |
Höchsttemperatur |
14,5 Grad |
Tagesfahrleistung |
252 km |
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7.Tag Samstag 04.05.2019
Beim Frühstück wurde beschlossen, dass wir heute dem Bergwerksmuseum einen Besuch abstatten und danach neu entscheiden was wir machen wollen. Wir bereiteten uns somit
auf den Fußmarsch von cirka 500 Meter vor. Steffen musste das Auto mitnehmen, da Hunde nicht mit ins Museum dürfen. Nelli musste also in den Kofferraum...
Der Weg dorthin war kühl, aber kurzweilig.
Während wir auf das Verstauen von Nelli warteten, hörten wir ungewohnte Töne. Da kamen dann drei wirklich alte Autos vorbei gefahren. Sie hatten zwar für den
Notfall ihren eigenen Abschleppwagen im Gepäck, aber sie fuhren bei dem Wetter trotzdem begeistert durch die Berge.
Die Tour durch das Museum startete für uns mit einem kleinen Kinobesuch, bei dem jeder ein deutschsprachiges Gerät bekam. So konnten wir dem Vortrag folgen. Nach dem
Einführungsfilm ging es in die Ausstellung. Dort wurde viel gelesen, gehört und auch getestet.
Nach der Ausstellung gab es noch ein Theater mit einer tollen Vorführung und danach wurden die Übersetzer abgegeben. Jetzt durften wir nach unten vor den Stolleneingang.
Es gab hübsche Haarnetze mit Helmen und auch Regenponchos, da es im Bergwerk 10 Grad und bis zu 90 % Luftfeuchtigkeit ist. Das ganze wird ein ausgesprochen kurzweiliger
Besuch, denn unser deutschsprachiger Bergwerkführer machte das mit Begeisterung und Spass.
Wir lernten sehr viel über Bergbau im 17. Jahrhundert und auch wo die Prioritäten in den Jahrhunderten danach lagen. 1972 wurde der Bergbau hier eingestellt. Ursprünglich
ging es in diesem Bergwerk um die Gewinnung von Silber. Später kamen Kupfer und Kobalt dazu. Das war dann die Zeit wo auch schon Maschinen zum Einsatz kamen und nicht wie am Anfang
nur Hammer und Meißel. Was für eine Arbeit muss das damals gewesen sein.
Am Ende der Führung wurde noch ein wenig im Shop gestöbert und es gab eine Kaffeepause im anhängenden Bistro. Draußen regnete es, aber das war uns drinnen egal.
Langsam verabschiedeten sich Alle der Reihe nach. Auch wir machten uns auf den Weg zurück zum Hotel.
Durch den Regen wurde der kleine Bach neben der Straße etwas größer und die Ansicht der Natur schön grün. Im Hotel gab es teilweise Essen, oder einfach nur Plaudereien
und wir gingen dann bald auf unser Zimmer um den Bericht endlich weiter zu schreiben und sonstige Notizen zu machen. Auch wurde geschaut wie die Tour für morgen werden soll. Leider neigt
sich der Besuch hier in der Auberge Bagenelles dem Ende entgegen. Martin ist heute morgen übrigens zu seinem Bruder aufgebrochen, so dass wir nur noch 19 Personen mit 2 Hunden sind.
Die Motorräder standen alle unter dem Dach neben dem Hotel und in dem Vorraum wurde gerne gefachsimpelt. Es gab leckere Getränke und dazu einen kleinen Eimer Salzbrezeln. Die machen
irgendwie süchtig. Zum letzten Abendessen versammelten sich alle noch einmal gemeinsam und es gab wieder viel zu erzählen. Von Steffen wurde ich Garmin Hasser genannt, was aber so
nicht stimmt. Es fehlt mir nur noch eine ganze Menge um dieses System zu verstehen. Die Anderen geben es bestimmt nur nicht zu, was sie für Probleme damit haben. Dann endete unser letzter
gemeinsamer Abend.
Eintritt Bergwerk p.P. (als Gruppe) |
8,00 Euro |
Temperatur im Bergwerk |
10,0 Grad |
Temperatur laut Wetterbericht |
2,0 Grad |
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8.Tag Sonntag 05.05.2019
Der Tag des Wechsels von Hotel, Land und Reisegrund. Wir wurden nicht unbedingt um die weitere Tour beneidet, was aber wohl eher an den Wetterprognosen lag.
Manuela und ich starteten zeitig, damit wir genug Zeit für Pausen und unvorhersehbare Dinge hatten. Zuerst ein Stück mit Norman bis wir dann
rechts Abbiegen mussten. Ein wenig Winken und weiter ging es. Kurz danach gab es den ersten "Ping" im Helm. Glatteiswarnung, weil Temperatur
unter 3 Grad. Das sollte heute noch ein paar Mal passieren. Der Weg führte uns Richtung Kaiserstuhl und eine kurze Etappe die A5 bis Freiburg.
Hinter Freiburg kam dann der erste Schnee. Es wurde spürbar kälter. Die Straße ging teilweise sehr kurvig durch den Schwarzwald, aber wir fuhren
vorsichtig. Das erste Etappenziel Bodensee wirkte noch so weit weg. Endlich am Bodensee angekommen wurde eine Pause eingelegt. Mit Entsetzen stellte ich fest,
dass sich die Österreich Vignette lösen will. Hoffentlich hält sie bis zum Tourende durch.
Nach der Pause mussten wir nur noch zum Ende vom Bodensee nach Lindau. Was für ein Abenteuer. Heute war wohl halb Süddeutschland hier. In Füssen
auf die Autobahn durch Österreich. Es folgten einige Tunnel bis wir kurz vor dem Arlbergtunnel eine erneute Rast mit Tankstopp einlegten. Dort fing es auch an zu Schneien.
Wir ließen uns hier ein wenig Zeit und genehmigten uns jeder zwei Heißgetränke mit einem Leberkäsebrötchen dazu. Dann ging es weiter
und wir tauchten in den 15,5 km langen Arlbergtunnel ein. Zuerst beschlug alles und dann akklimatisierte es sich wieder. Der Temperaturunterschied von innen zu
außen waren lockere 20 Grad.
Kurz vor Innsbruck wurden wir von netten, lasernden Menschen recht traurig angeschaut, denn wir fuhren vorbildlich - meist mit Tempomat. Dann war sie endlich da,
die Brennerautobahn. Das Wetter wurde jetzt immer heftiger und es wurden Minusgrade. Die Kilometer bis Südtirol schienen jetzt endlos zu werden, aber wir waren
beide recht gut gelaunt. Eine kleine Pause wurde noch auf Italienischer Seite eingelegt bevor wir Bozen erreichten. Dort von der Autobahn ab und hinauf in die Dolomiten.
Hier war es deutlich wärmer und die Temperaturen höher, was uns hoffen ließ. Das war leider ganz klares Wunschdenken. Die letzte Gelegenheit
zum Volltanken wurde genutzt und dann stand nur noch eine Baustelle zwischen uns und dem Hotel. Das Hotel in Eggen war zu groß, denn ich fuhr erst
einmal vorbei. Dann wurden wir aber schon in Empfang genommen. Der Abend endete zuerst mit einem 3-Gänge Menü und auch dem ersten Theorieteil der
Weiterbildung. Danach war bald Bettruhe angesagt, denn wir waren doch ein wenig geschafft.
Maut Arlbergtunnel |
10,00 Euro |
Maut Brennerautobahn |
9,50 Euro |
Maut Italien |
5,80 Euro |
Tiefsttemperatur |
0,5 Grad |
Höchsttemperatur |
 11,0 Grad |
Temperatur Brenner |
 -2,0 Grad |
Temperatur Arlbergtunnel |
22,5 Grad |
Tagesfahrleistung |
577 km |
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9.Tag Montag 06.05.2019
Nach dem Frühstück trafen sich alle zum Start der Tagestour in der Tiefgarage. Einzelne mussten dann plötzlich noch tanken, aber
das sollte kein Problem darstellen. Dann konnte es über kleine Straßen los gehen. Zuerst noch 1 Grad und alles Weiß. Somit
wurde entsprechend vorsichtig gefahren. Ein Traum war die verschneite Landschaft. Ich wollte schon immer einmal einen "Winterurlaub"
machen.
Je weiter wir nach Süden kamen, desto besser wurde das Wetter. Die Begeisterung in der Gruppe stieg mit dem Wetter. Dann standen wir leider
vor einer Straßensperre und wir mussten ein wenig Improvisieren. Mittlerweile waren wir im italienisch sprechenden Teil angekommen, aber es
klappte noch einigermaßen. Pausen wurde eingelegt für Cappu und für die Raucher und dann sollte es weiter gehen.
Am heutigen, südlichsten Punkt begann die Heimreise. Es sollte ein anderer Weg werden, als auf dem Hinweg, aber eine Gruppe Bauarbeiter
wusste sich dazu zu wehren. Die Sperre für ihre Straßenarbeiten war massiv und trotz Schleichwege durch kleine und kleinste Dörfer
kamen wir immer wieder dort hin. Dann wurde beschlossen das wir zurück den Hinweg nehmen und so fuhren wir in diese Richtung.
Auf dem Heimweg fanden wir noch eine kleine Bergstraße, die mittendrin nur für Motorräder gesperrt war und auch diverse nette
Orte die Einbahnstraßen hatten, wo wir laut Navi entlang fahren sollten. Allen Schikanen zum Trotz sind wir immer wieder auf die
ausgearbeitete Route gefahren und es versuchten sich Mitfahrer mit Karte und auch Navi als Tourguide. Da lernt man dann die abgelegendsten
Ecken kennen und wird von überraschten Gesichtern gegrüßt.
Die Etappe von Ora zurück zeigte uns wieviel Schnee schon abgetaut war am heutigen Tag und das obwohl hier nur 2-5 Grad waren. Es
fühlte sich wieder kalt an nach den 18 Grad weiter südlich. Wir fuhren dann wieder zu unserer Tankstelle um für den
folgenden Tag gerüstet zu sein. Im Hotel wurden die Motorräder in der Tiefgarage geparkt und es gab wieder ein leckeres
Abendessen. Nach dem Abendessen noch die Pflichtveranstaltung mit der Theorie und anschließend die Ausarbeitung der Tagestour
für Dienstag unter Berücksichtigung der aktuellen Streckensperrungen. Mal schauen wie gut uns das gelungen ist.
Tiefsttemperatur |
1,0 Grad |
Höchsttemperatur |
18,0 Grad |
Tagesfahrleistung |
286 km |
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10.Tag Dienstag 07.05.2019
Heute sollte es ein ganz besonderer Tag für uns werden, aber dazu später mehr. Zuerst einmal der Start am Morgen. Wir wollten Richtung Sella-Runde und
dort fahren was an Pässen offen ist. Die erste Etappe führte uns an herrlichen Aussichten vorbei durch Urlaubsgebiete. Hier liefen die Bauarbeiten
um die Schäden von Winter und Sturm zu beseitigen.
Je nachdem wo wir uns befanden, war es kühl und weiß, oder es war warm und grün. Erstaunlich das es manchmal ausreicht nur um einen Berg herum zu
fahren. Auf jeden Fall musste man ständig die Augen auf der Fahrbahn haben, obwohl das Panorama sehr verlockend war. Einige Abschnitte der Tour kamen mir in
die Erinnerung aus dem DmD in Südtirol. Lange her, aber immernoch imposant hier. Auf dem Weg zum Ponte Pass dann eine Streckensperrung. Ein Gespräch mit
einem Einheimischen ergab, dass ein Lawine abgegangen war. Somit ersparten wir uns die Weiterfahrt und planten spontan um. Nun fuhren wir Richtung San Pellegrino
Pass. Ein Stück des Weges zurück und dann links ab in die Berge. Hier wurde es wieder weiß.
Am San Pellegrino gab es einen ausgiebigen Fotostopp. Leider hatte keines der vielen Lokale bzw. Hotels hier auf. Die waren meist noch total Eingeschneit. Während
wir hier rasteten begegnete uns der Rest der Gruppe, die bis zur Sperrung gefahren waren. Für Manuela und mich war hier die Tagestour zu Ende, denn wir mussten
zurück nach Bozen zu BMW Motorrad. Die wurden vorab telefonisch informiert und dann ging es zurück.
Die letzten Fotos mit den anderen Teilnehmern und dann verabschiedeten wir uns. Auf dem Weg nach Bozen kam der Gedanke auf einen kurzen Boxenstopp am Hotel. Diese Idee
war gut und es gab noch eine kleine Mittagspause. Die Werkstatt öffnet 14 Uhr somit starteten wir zeitig genug. Wer Bozen kennt, weiß das eine Ehrenrunde
dazu gehört. Diese obligatorische Runde erledigten wir und 10 Minuten vor Öffnung waren wir endlich da.
Eigentlich sollte mir das mit dem Hinterreifen nie wieder passieren, aber vor der Tour war mehr als ausreichend Profil vorhanden. Weshalb der Reifen so schnell abgebaut
hat war auch dem Servicemitarbeiter ein kleines Rätsel. Jedenfalls kam endlich mein persönlicher Lieblingsreifen wieder auf das Motorrad. Den kenne ich und
der Start zeigte mir auch gleich, dass es ein völlig anderes Fahren ist.
Von der Werkstatt aus gab es eine kleine Tour Richtung Meran und dann langsam zurück zum Hotel um die neuen Reifen ein klein wenig Anzufahren. Das gewonnene
Sicherheitsgefühl stellte sich sofort wieder ein. Die Gruppe freute sich, dass wir wieder dabei waren und abends gab es dann den Theorieteil. Diesmal gab es sehr viel
zu lachen. Danach wurde die Tour für den nächsten Tag gebaut und alle verabschiedeten sich nach und nach zur Nachtruhe.
Tiefsttemperatur |
0,5 Grad |
Höchsttemperatur |
20,5 Grad |
Tagesfahrleistung |
188 km |
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11.Tag Mittwoch 08.05.2019
Zuerst ging es erneut den Karerpass hinauf, aber diesmal ein Stopp am Karersee. Hier wurde auch beobachtet wie die vielen Bäume mit riesigen
Liften abtransportiert wurden. Der Sturm vom Oktober 2018 ist noch überall zu sehen. Nach dem Stopp ging es diesmal weiter bis Predazzo.
Es folgte der Rolle Pass mit 1970 Meter Höhe. Je höher wir kamen, desto mehr Schnee war zu sehen. Zu Hause würde jeder sein
Motorrad bei diesen Wetteraussichten in der Garage lassen, aber die Faszination hier zu fahren war so groß, dass alle dabei waren und
niemand hat es bereut.
Nach dem Rolle Pass sollte unsere erste Cappu Pause für heute kommen. Auf den Pässen ist hier alles noch geschlossen, somit mussten
wir warten bis wir in San Martino di Castrozza ankamen. Auf dem Weg dorthin wieder die vielen Arbeiter, die die umgestürzten Bäume
beseitigten. Sie wiesen uns sogar auf die verschmutzten Fahrbahnen hin.
In gemütlicher Runde wurde bei mehreren Cappu dann beschlossen, dass wir einen Abstecher über den Brocon Pass machen wollen. Die Fahrt dorthin
war kurvenreich und entspannt. Dann kam ein Tunnel den Berg hinauf und am Tunnelausgang waren wir in San Bovo. Von hier aus führte uns die Straße den
Berg hinauf. Irre war, dass es nicht überall Leitplanken gab, obwohl es teilweise extrem steil bergab ging. Das Fahren war aber nicht gefährlich,
es ist eher das "Kopfkino". Auf dem Weg nach oben kam uns ein Lkw entgegen, den wir freundlicherweise passieren ließen. Seinen Dank bekamen
wir sehr deutlich gezeigt. Die gute Tat des Tages als Motorradfahrer somit auch erledigt.
Auf 1616 Meter angekommen, wurde ein kleiner Fotostopp eingelegt. Wir waren so ziemlich alleine hier oben und die Südabfahrt war noch nicht einmal geräumt.
Zum Glück war das nicht unser Weg, denn wir fahren befestigte Straßen. Die Abfahrt Richtung Strigno sollte uns die nächste Pause bringen.
Im Mai ist hier noch keine Saison. Überall wird gearbeitet und gewerkelt und vieles ist geschlossen. Somit besprachen wir, dass wir einen zwei Tage vorher entdeckten
"Truck-Stop" anfahren wollten. Gesagt getan und dann gab es eine wirklich leckere Pause zu guten Preisen. Außerdem gab es hier gewisse Örtlichkeiten, die
jeder aufsuchte. Nach dem Essen wurde beschlossen erneut die Tour durch Cavaleze zu testen. Der Weg dorthin war zwar bekannt, aber das Wetter sollte zum Nachmittag deutlich
schlechter werden. In Cavaleze eine letzte Cappu Pause für heute und dann die Feststellung dass die Sperrung noch immer ist.
Die Solo Fahrer entschieden sich den Gehweg zu nutzen und dabei mit dem Fuß eine Baustellen-Kabeltrommel mitzunehmen und wir entschlossen uns umzudrehen und einen kleinen
Umweg zu nehmen. Dadurch begegnete uns noch eine Entengruppe, die sich den Spaß machte, Autos vor einer Baustellenampel zu umkreisen. Die letzten Kilometer waren etwas
feucht, was nicht wirklich schlimm war, aber ein kurzes Stück war sehr neblig. Wenn man sich nicht auskennt, fährt man vorsichtiger und lässt ungeduldige
Autofahrer vorbei. Am Hotel dann das letzte Abendessen und danach der letzte Theorieteil mit Aushändigung der Teilnahmebescheinigung für das Straßenverkehrsamt. Zuletzt
noch die Tour für den nächsten Tag umgeplant und dann zur verdienten Nachtruhe übergegangen.
Tiefsttemperatur |
1,5 Grad |
Höchsttemperatur |
10,0 Grad |
Tagesfahrleistung |
277 km |
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12.Tag Donnerstag 09.05.2019
Heute war also der große Abschied incl. Packen angesagt. Beim Frühstück besprachen wir noch einmal wo jeder lang will. Wir entschieden
uns für den alten Brenner Pass und bekamen noch den Tipp der Ellbögen. Mit diesen Angaben baute ich eine Tour und es konnte nach dem
Bezahlen im Hotel endlich los gehen.
Bis zum Brenner fuhren wir eigentlich permanent neben, unter oder über der Autobahn. Die Straßen waren gut ausgebaut und es war
verhältnismäßig wenig los. Wir wollten bis Innsbruck ohne Autobahn auskommen und hofften auf das Wetter.
Es sah zwar in der Ferne immer etwas ungemütlích aus, aber kaum kamen wir wieder um einen Berg herum, strahlte manchmal sogar die Sonne vom
Himmel. So macht das Fahren jedenfalls doppelt so viel Spaß und der Brennerpass wurde mit Begeisterung befahren.
In Matrei dann die erste Pause. Wir fanden ein nettes Café mit freundlichem Personal und diversen Köstlichkeiten. Nach dieser schönen
Pause sollte es dann weiter gehen wie wir den Tipp von Franz im Kurs bekommen haben.
Gemeinde Ellbögen - noch nie von gehört, aber heute das erste Mal befahren. Wie schön es auf dieser Welt sein kann. Die Fotos können
unsere Eindrücke nur bedingt wiedergeben.
Brennerautobahn und Brennerpass sind schon jeder auf seine Art imposant, aber was von der anderen Seite des Berges aus zu sehen war, war eine Augenweide. Das Wetter
hielt auch alle Versprechungen, denn Regen am Brenner sollte erst nach dem Mittag kommen.
Jede schöne Gegend hat auch ein Ende und wir ersparten uns den Weg durch Innsbruck. Somit ging es für 11 km auf die Autobahn, bis zum Abzweig nach
Garmisch. Auch diesen Weg hatten wir noch nie genommen. Als wir dann aus dem Tunnel kamen, waren wir wieder in Deutschland. Ziemlich bald gab es eine
Verkehrskontrolle und eine freundlich lächelnde Polizistin fragte uns einiges und wünschte uns eine schöne Weiterfahrt.
Das nächste Highlight kam auf der Mautpflichtigen Forststraße Wallgau-Vorderriß. Die Straße führt an der Oberen Isar, Deutschlands letztem
naturnahen Wildfluss, entlang. Wir verweilten erst bei ein paar Tropfen aus einer Wolke über uns um dann den Himmel immer mehr aufreißen zu sehen.
Immer weiter an der Isar entlang folgt dann am Ende der Sylvensteinsee. Die Farbe des Wassers ist grandios. So oft sieht man so etwas nicht und wir schauten
uns das in Ruhe an. Zwischendurch kam eine Hummel zu Besuch und inspizierte das Motorrad, aber es gab wohl wenig Leckereien und sie flog wieder davon.
Für die folgende Besonderheit mussten wir leider einen kleinen Bogen über Bad Tölz fahren. Das dortige Verkehrschaos war zum Glück in der
Gegenrichtung und nach einigen Kilometern waren wir dann in Kochel. Die Straße vom Kochelsee hinauf zum Walchensee ist nämlich an Wochenende und an
Feiertagen für Motorräder gesperrt und somit fuhren wir das heute.
Als allerletzten Programmpunkt des heutigen Tages sollte es zum Plansee gehen. Dazu mussten wir durch Garmisch-Partenkirchen fahren. Dies war, wie immer, mit
viel Verkehr verbunden und heute kam noch Sturm mit Regen hinzu. Da war also das nasse Wetter, aber es sollte sich nicht einmal 15 Minuten halten. Einzig die
Zugspitze versteckte sich in den Wolken. Den Plansee besuchten wir Planmäßig (kleines Wortspiel) um danach die letzten Kilometer bis nach Füssen
unter die Räder zu nehmen. Vor dem Hotel wurden wir vom Chef begrüßt und es wurde gefachsimpelt. Er fährt ebenfalls Motorrad. Nach dem Bezug
des Zimmers gab es im zugehörigen Bräustüberl ein reichhaltiges Mal. Bald sollte auch die Nachtruhe eintreten, aber erst einmal kam dieser Bericht dran.
Mautstraße Wallgau-Vorderriß |
4,00 Euro |
Tiefsttemperatur |
8,0 Grad |
Höchsttemperatur |
14,0 Grad |
Tagesfahrleistung |
353 km |
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13.Tag Freitag 10.05.2019
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den ungefähr 300 Meter langen Fußweg zum Bahnhof. Dort fahren die Busse nach Schwangau.
Wir lösten gleich Hin- und Rückfahrt und dann ging es los. In Schwangau zuerst zum Ticketverkauf, da wir nicht vorreserviert hatten. Die
Schlange vor der Kasse bedeutete nur knappe 15 Minuten warten. 12:00 Uhr Hohenschwangau und 14:30 Uhr Neuschwanstein waren unsere Tickets.
Wir hatten somit ausgiebig Zeit den Weg nach Schloss Hohenschwangau zu gehen und uns unterwegs alles genau anzusehen. Das Alpseebad ist derzeit geschlossen.
Auf dem "langen Weg" nach oben kam uns eine Kutsche entgegen. Diese pendeln für die Touristen, wer will. Wir hatten genug Zeit zu laufen. Im
Schlosshof angekommen, wurde dieser genau inspiziert.
Der Schlosshof mit dem Schlossgarten war sehr interessant und wir sahen von hier aus sogar Schloss Neuschwanstein. Überall Löwen und Schwäne.
Die folgende Führung war sehr schön, jedoch darf innerhalb der Schlösser nicht fotografiert werden. Macht aber nichts, war auch so sehr interessant.
In einem Raum befanden sich lauter Wandbilder von Heinrich dem Löwen. Eins zeigte sogar Braunschweig mit Dom, Burglöwe und Gewandhaus (es sah jedenfalls
so aus). Ein weiteres Bild zeigte Heinrich bei der Gründung der Stadt München.
Knappe 1,5 h Zeit für den Abstieg vom Schloss Hohenschwangau, die Auffahrt mit dem Bus und dem weiteren Aufstieg zur Marienbrücke. Es war sehr Multikulturell
hier. Sogar zwei Mönche begegneten uns dort. Viele Fotos wurden vom Schloss oder dem Wasserfall unterhalb der Brücke gemacht. Danach begaben wir uns auf den
Weg zum Schloss.
Die Ansicht änderte sich mit dem Wolkenspiel fast ständig und es machte viel Spaß hier zu verharren. Um unsere Besichtigungszeit nicht zu verpassen,
verließen wir die Brücke und machten uns auf den Weg. Unterwegs noch ein schöner Ausblick auf Schloss Hohenschwangau und danach das letzte Stück
zum Schloss überwiegend bergab um dann noch einmal kurz bergauf zu gehen.
Am Fuße vom Schloss befand sich der Weg zum Fluss hinab, jedoch war er nur für Wanderer mit entsprechender Ausrüstung empfohlen. Wir gingen somit
vorbei direkt zum Schloss. Die restliche Wartezeit verbrachten wir mit der Besichtigung des Innenhofes und ein Blick hinauf zur Marienbrücke mit den vielen
Besuchern darauf.
Nach der Schlossbesichtigung stiegen wir noch einmal kurz zur Brücke auf um noch einige Fotos zu schießen und danach nahmen wir den Fußweg nach Schwangau
hinab. Dort angekommen gab es im Braustübl etwas Kulinarisches und danach ab in den Bus nach Füssen. Ein kleiner Rundgang ließ uns noch die Altstadt erkunden,
bevor wir das Zimmer für den Abend aufsuchten. Den ganzen Tag auf den Beinen macht lahme Beine. Diese werden gerade auf den Betten gepflegt und ich schreibe nebenbei
den Bericht.
Bus Füssen-Schwangau und zurück |
4,80 Euro |
Bus Schwangau-Marienbrücke |
2,50 Euro |
Eintritt Schlösser |
23,00 Euro |
Temperatur laut Wetterbericht |
13,0 Grad |
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14.Tag Samstag 11.05.2019
Heute verlassen wir Füssen um nur eine kurze Tour zu den Kindern und Enkelkindern zu machen. Es wurde morgens gepackt und mit einem englischen
Paar noch ein wenig über Urlaub geplaudert. Die beiden aus UK sind auf einer 3-monatigen Rundreise durch Europa. Wir wünschten uns gegenseitig
eine gute Zeit und dann verließen wir den Ort.
Der Himmel war Wolken verhangen, aber die Landschaft sah trotzdem überwältigend aus. Die angedrohten Gewitter und der Starkregen sollten uns
verschonen. Ein paar wenige Tropfen, mehr nicht. So lässt es sich aushalten beim Fahren. Ich zeigte Manuela noch ein Quartier meiner ersten Tour von 2001.
Das Navi war auf Landstraßen eingestellt und somit fuhren wir bis Augsburg durch die unterschiedlichsten Ortschaften.
In Augsburg kamen wir an einem Stadion vorbei. Hier war ein großes Polizeiaufgebot und die Motorradpolizisten schauten uns nach. Am Spielwarengeschäft
angekommen, wurden Kleinigkeiten für die Enkelkinder gekauft, die noch verstaut werden mussten. Danach kamen noch wenige Kilometer bis zum Zielort Schrobenhausen.
Einmal Vollgetankt und danach den Tipp des Schwiegersohns zur Pause getestet. Da wir nicht wussten ab wann wir ins Hotel kommen, vertrieben wir uns die Zeit mit einer
köstlichen Pause. Manuela freute sich auf den Schrobenhausener Spargel und ich hatte andere regionale Köstlichkeiten auf dem Teller. Nachdem wir gut gesättigt
waren, fuhren wir den kurzen Weg zum Hotel.
Das Zimmer bezogen und entsprechend vorbereitet, sollte es dann zu Fuß zum Abendessen gehen. So lernen wir nach und nach den Ort der Kinder kennen. Wir sahen Bleßhühner
mit Nachwuchs und jede Menge Natur unweit der kleinen Altstadt.
Die Kinder hatten alles voll im Griff und wir hatten somit einen kurzweiligen Abend. Die Geschenke kamen gut an. Markus testete ausgiebig die Schwerkraft und der alte Opa musste das
eine oder andere Mal unter den Tisch krabbeln. Anna-Sophie zeigte mir ihr Puzzletalent und testete wie gut ich das kann. Spät am Abend wurden wir dann vom Schwiegersohn zum Hotel
gefahren. Dies war ein sehr schöner letzter Abend für uns.
Tiefsttemperatur |
11,5 Grad |
Höchsttemperatur |
16,5 Grad |
Tagesfahrleistung |
157 km |
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15.Tag Sonntag 12.05.2019
Von der Heimfahrt gibt es nicht so viel zu berichten. Wir wollten rechtzeitig zurück sein und es war für Süd-/Ost-Bayern mit Regen gedroht und wir hörten es die ganze
Zeit im Zimmer an den Scheiben prasseln. Also schnell gefrühstückt, das Motorrad beladen und ab auf die B300 Richtung A9. Die ersten Kilometer waren nass, aber nicht wirklich
schlimm. Allerdings fühlte es sich sehr kalt an bei 5-7 Grad. Die geplante Pause in der Frankenfarm fiel dem Muttertagsbuffet zum Opfer. Somit gab es eine Kaffepause an einer
goldenen Krone.
Nach der Pause wurde das Wetter immer besser und uns wurde immer wärmer. Nach Bayern folgte jetzt Thüringen und dann sogar ein Stück Sachsen, bevor wir in Sachsen-Anhalt ankamen.
In Halle-Ost der zweite und dann auch letzte Stopp für heute bei Kaffee, Bockwurst und Brötchen. Diese Tankstelle hatten wir schon öfters auf Touren angefahren, so dass wir diese
Bockwurst schon kannten.
Ab Bernburg wurde die B6n genutzt, die jetzt Autobahn wird. Bisher sind die Schilder aber noch gelb und nicht blau. Einige Baustellen passierten wir und auch einen Unfall mit Vollsperrung auf der
Gegenspur. Den Brocken konnten wir auch erkennen, aber nicht klar und deutlich. Das Wolkenspiel am Himmel war abwechslungsreich und schön anzusehen. So kam es, dass die Fahrt bis zu Hause
recht kurzweilig wurde.
Zu Hause angekommen, wurden die Sachen hochgetragen. Ich fuhr danach zum Volltanken und zur Garage. Dort kam das Gespann raus und das Motorrad rein. Mit dem Gespann zur Tiefgarage
und dort den Platz mit dem Auto zu tauschen und dieses parkte ich für den nächsten Tag vor der Haustür. Als letztes wurde der Bericht fertiggestellt und hochgeladen.
Wie schnell doch 2 Wochen wieder um sind. Die Eindrücke waren so vielfältig, ich könnte mich gar nicht festlegen was am Schönsten war. Nun freue ich mich erst einmal auf morgen,
denn der 2-Wochen-Dreck incl. den Salzresten muss unbedingt runter vom Motorrad.
Tiefsttemperatur |
5,0 Grad |
Höchsttemperatur |
16,5 Grad |
Tagesfahrleistung |
574 km |
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Montag 13.05.2019
Der Tag nach der Tour war auch gleich der erste Arbeitstag. Nach Feierabend dann mal schnell auf das Motorrad und ab zur Waschbox. Da Dirk sich bisher noch nicht motivieren konnte, trafen
wir uns zu einer gemeinsamen Pflege. Zuerst die teilweise abgelöste Vignette entfernt und danach das Fahrzeug gut eingeschäumt. Nachdem alles geputzt, abgespült und getrocknet war,
standen zwei in der Sonne strahlende Fahrzeuge vor uns. Wenn die Arbeit davor bloß nicht immer wäre..., aber der Anblick erfreut dann doch. Anschließend gab es noch eine kleine
Fahrt zur Trocknung der letzten feuchten Stellen, bevor die RT wieder in die Garage durfte.
Waschbox |
5,00 Euro |
Kaffee |
2,40 Euro |
Freude |
Unbezahlbar! |
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Hotelkosten (teilweise mit Halbpension) |
1595,00 Euro |
Maut Österreich 10 Tage für Motorräder |
5,30 Euro |
Maut Arlbergtunnel |
10,00 Euro |
Maut Brenner |
9,50 Euro |
Mautstraße Wallgau-Vorderriß |
4,00 Euro |
Maut Italien |
5,80 Euro |
verbrauchter Sprit |
216,50 Liter |
Spritkosten |
338,66 Euro |
Gesamtfahrleistung |
4076 km |
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