Meine vierte Teilnahme an einer Colt Tour
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1.Tag Freitag 22.06.2018
Eigentlich sollte es eine gemütliche Anreise mit zwei Terminen auf dem Weg werden. Kaum an der Garage angekommen
stellte ich fest, dass mein Motorrad nach kurzer Standzeit komplett ohne Strom war. Den "BMW Tour Assist" angerufen und bis
zum Eintreffen schon die Verkleidung zur Batterie abgebaut. Das Messgerät ließ schon Schlimmstes erahnen. Die Batterie
war Tiefenentladen. Der Techniker vermutete mindestens eine defekte Zelle. Fremdstarken, auch mit "schwerem Gerät"
brachte nichts. Also Batterie ausbauen und einen Gehweg zum Gespann machen.
Der hiesige Händler hatte natürlich keine Batterie auf Lager und so musste ich nach einem kurzen Telefonat meine erste
richtige Gespann Tour bis nach Magdeburg unternehmen.
Nach knapp 200 km stand ich also wieder vor der Garage und konnte endlich die Batterie einsetzen. Danach wurde das Gespann in
die Tiefgarage zurück gebracht und ich konnte endlich los. Mehr als 6,5 Stunden später als ursprünglich
geplant.
Die Fahrt ging dann auf dem schnellsten Weg Richtung Hotel, denn ich wollte vor der Dunkelheit eintreffen. Es gab einen Tankstopp in
Gefell/Thüringen mit einer Bockwurst, da absehbar war, dass ich erst nach dem Abendessen im Hotel eintreffen werde. Ein zweiter
Tankstopp folgte in Bad Kötzting, damit ich für die Tour am Folgetag gerüstet war. Passend zum Landkreis Regen
hatte ich dann leider auch noch selbigen. Dafür aber viele schöne Regenbögen. Kurz nach 21 Uhr war
ich endlich im Hotel angekommen. Die Anderen freuten sich das ich es geschafft hatte und danach wurde noch ein wenig gefachsimpelt. Die Küche
war, wie vermutet, leider schon geschlossen, so dass ich meine Halbpension heute auf flüssige Ernährung umstellen musste.
Tiefsttemperatur |
5,0 Grad |
Höchsttemperatur |
20,0 Grad |
Tagesfahrleistung |
566 km |
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2.Tag Samstag 23.06.2018
Nach dem Aufstehen sah ich erst einmal die Rückseite des Hotels im Hellen. Im Pool war aber zu dieser Zeit noch niemand. Der Morgen begann
mit einem guten Frühstück, bevor sich danach alle langsam bereit zur Tour machten. Es gab verschiedene Touren zur Auswahl. Ich schloss mich der
Gruppe mit der längsten Tour an, die durch 3 Länder führen sollte. Unsere Gruppe bestand aus 8 Motorrädern. Zwei aus Belgien, zwei aus
Österreich und vier aus Deutschland. Zuerst mussten wir von Lindberg nach Bayerisch Eisenstein um dort zu Tanken. Die Reihenfolge der Motorräder
wurde schnell noch festgelegt und ich startete als Vorletzter.
Kaum aus Bayerisch Eisenstein heraus waren wir auch schon in Tschechien in Markt Eisenstein. Weiter durch kleine Strassen nach Srni und Kvilda. Unterwegs
wurde eine kleine Rast gemacht um zu Rauchen, die Kamera ans Motorrad zu schrauben oder einfach nur Gespräche zu führen. Kurz nach der Weiterfahrt
stellte ich fest das ich die Kamera gar nicht eingeschaltet hatte. Ich musste also bis zum nächsten Stopp warten, denn dann wollte ich meine neue
Fernbedienung ausprobieren. Diese habe ich mit einem Handgelenkband am Motorrad befestigt. Die ersten Bilder in Fahrtrichtung sind nun also gemacht. Die
Fernbedienung ist sinnvoll, denn das Umschalten am Navi ist zu kompliziert beim Fahren.
Auf dem weiteren Weg kamen wir dann zu dem Stausee Lipno (Lipno nad Vltavou, erbaut in den 1950er Jahren). Der weitere Weg führte uns durch Krumnau
an der Moldau. Hier war anscheinend ein Fest, denn es liefen Menschen in Trachten durch die Strassen, massenweise chinesische Touristen und auf der Moldau
fuhren hunderte von Paddelbooten. An einem Lokal wollten wir dann eine Mittagspause einlegen. Dort begegnete uns eine zweite Gruppe die anders herum fuhr.
Leider waren alle Tische besetzt. Wir beschlossen also weiter zu Fahren und in Österreich eine Pause einzulegen. Die andere Gruppe bekam dann einen
frei werdenden Tisch.
In Bad Leonfelden am Hauptplatz fanden wir ausreichend Parkmöglichkeiten und genau gegenüber ein leckeres Speiselokal. Ich entschied mich für
Käsespätzle mit Beilagensalat und dazu einen Almdudler (wir sind ja schließlich in Österreich). Nach dem Essen führte uns der Weg
nach Haslach an der Mühl, wo wir alle zum Tanken anhielten. Bei der Weiterfahrt fielen einige vor Lachen fast vom Motorrad, da uns eine verkleidete
Gruppe auf Junggessellenabschied begegnete. Dies verwirrte uns ein wenig, so dass wir kurz auf den Hinternberg fuhren um dort zu wenden und auf die
ursprüngliche Tour zurückzukehren. Kurz vor der Grenze zu Deutschland gab es einen kurzen Stopp da sich einige einen Stammbaum suchen mussten.
Ich machte mit einem Kollegen Probesitzen und es wurden 2-Rad Fachgespräche geführt.
Nach diesem Stopp stellte ich dann nach einigen Kilometern fest das ich meine Brille nicht auf der Nase hatte. Ein Stopp an einer Einmündung um zu
Wenden ließ mich breit grinsen. Da hatte sich die Brille am Soziushaltegriff "verfangen". Mit Brille konnte ich dann endlich auch das
Navi wieder scharf erkennen, nur die Gruppe vor uns bog irgendwo ab, was wir nicht mitbekamen. Zu dritt fuhren wir dann die letzten Kilometer zurück nach
Lindberg zum Hotel. Unsere Ausreißer waren erst kurz vor uns eingetroffen. Das war fast eine Punktlandung. Danach wurde sich Umgezogen um zeitig zu Essen,
denn um 20 Uhr fand ja das Spiel Deutschland gegen Schweden statt. Das Hotel hatte schon ausreichend Sitzplätze vor dem großen Fernseher aufgebaut.
Nach einem erfolgreichen und schönen Tag, dem Sieg der Deutschen in letzer Minute und den vielen Fachgesprächen begaben sich nach und nach alle
zur Nachtruhe.
Tiefsttemperatur |
6,5 Grad |
Höchsttemperatur |
15,5 Grad |
Tagesfahrleistung |
359 km |
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3.Tag Sonntag 24.06.2018
Schon wieder ist ein langes Wochenende vorbei. Das letzte gemeinsame Frühstück mit Plänen für das nächste Jahr (es könnte Kärnten
werden) und dann noch das Zimmer bezahlen. Die Taschen gepackt, das Motorrad beladen und sich von allen verabschiedet, die noch da waren. Dann plante ich zuerst
eine ehemalige Kollegin mit ihrer Familie ein wenig zu belästigen. Kaum gestartet fiel mir auf, dass ich erneut die Kamera nicht montiert hatte. Einen kleinen
Parkplatz genutzt und die Kamera montiert. Danach ein Foto und weiter sollte es gehen. Ein Auto kam dann auf dem Parkplatz gefahren. Zufällig auch jemand aus
Braunschweig. Nun fuhr ich durch den bayerischen Wald und genoss die letzten schönen Anblicke, vorbei an Joska, Arnbruch und anderen, mir aus der Jugend noch
bekannten Orten.
Langsam wurden die Berge weniger, aber die Landschaft war immer noch sehr schön anzusehen. So gut es ging schaute ich mir alles während der Fahrt an. Das
Zwischenziel bei meiner Kollegin heißt Roding, genau wie der gleichnamige, hier produzierte Sportwagen. Roding liegt an dem Fluss Regen und dank Navi fand ich
die Adresse auf Anhieb, denn das Firmenauto parkte ein wenig versteckt. Lange hatten wir uns nicht mehr gesehen und so
tauschten wir einiges dienstliches und auch privates aus. Als die Tochter dann Hunger bekam musste ich auch endlich weiter. Diesmal startete ich gleich die Kamera
und somit konnte ich noch ein paar Fotos während der Fahrt machen.
Die restliche Heimfahrt verlief unspektakulär. Ein erneuter Tankstopp in Gefell und kurz danach an einer provisorischen Ampel bei Schleiz gestanden. Hier wurden die
Reste des Rennwochenendes abgebaut. Da ich bald zu Hause sein wollte, nahm ich ein Stück die Autobahn. Kurz vor Leipzig setzte Regen ein, der sich bis hinter Halle hielt.
Danach war alles wieder trocken, nur noch wenige Regentropfen in Harznähe. In Schladen neben der Schlangenfarm der abschließende Tankstopp. Von hier aus
waren es nur noch wenige Kilometer bis ich an meiner Garage ankam. Das Motorrad entladen, den Tachoendstand abgelichtet und eingeparkt. Es war ein schönes Wochenende, auch
wenn der Start für mich sehr holprig war. Nächstes Jahr teste ich bestimmt das Motorrad einen Tag VOR der Abfahrt auf Funktion. Ein Dank noch an den Ingo, der sich sehr viel
Mühe mit der Tour gegeben hat.
Tiefsttemperatur |
11,0 Grad |
Höchsttemperatur |
18,5 Grad |
Tagesfahrleistung |
576 km |
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Hotelkosten (incl. Frühstück, Halbpension und Kurtaxe) |
97,00 Euro |
verbrauchter Sprit |
94,60 Liter |
Spritkosten |
131,63 Euro |
Gesamtfahrleistung |
1501 km |
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